Forderungen des Tribunals ‚NSU-Komplex auflösen‘
Diese Forderungen wurden von den Teilnehmenden des Tribunals ‚NSU-Komplex auflösen‘ vom 17.-21.Mai 2017 erarbeitet.
- Wir fordern ein würdiges Gedenken an alle Opfer rassistischer Gewalt!
- Wir fordern das Versprechen der lückenlösen Aufklärung einzulösen!
- Wir fordern Erinnerungsorte für die Opfer!
- Wir fordern die Rehabilitierung der Angehörigen der Mordopfer und der Betroffenen der Bombenanschläge!
- Wir fordern, dass die Namen und Geschichten der Opfer überall gehört werden!
- Der tödliche Angriff auf Nguyen Ngoc Chau und Do Anh Lan in Hamburg vom 22. August 1980 zeigt: Die Hinterbliebenen müssen über die Bestattung und den Zugang zu den Gräbern ihrer Angehörigen selbst verfügen können!
- Betroffene rassistischer Gewalt und ihre Angehörigen haben das Recht auf ein selbstgewähltes Gedenken. Wir fordern die Umbenennung aller Straßen, Plätze und sonstiger Orte, die die Angehörigen für ihr Gedenken wählen. Wir wollen nie wieder hören, dass eine Straße nicht umbenannt werde könne, weil der neue Name „nicht Deutsch genug“ klingt!
- Die Holländische Straße in Kassel muss in Halitstraße umbenannt werden!
- Wir fordern die Anerkennung des Gutachtens von „Forensic Architecture“, das auf dem Tribunal präsentiert wurde und das den Verfassungsschutzmitarbeiter Andreas Temme der Lüge überführt. Wir fordern den Rücktritt von Volker Bouffier, der Temme schützte!
- Wir fordern die Aufhebung des Quellenschutzes! Wir fordern das Ende des V-Personen-Systems! Wir fordern die Abschaffung des Verfassungsschutzes!
- Wir fordern den sofortigen und bedingungslosen Zugang zu allen NSU-Akten der Geheimdienste und der Polizei!
- Wir fordern die Umbenennung aller kolonialer und rassistischer Straßennamen!
- Wir fordern: Stop racial profiling!
- Zukünftig muss gelten: Bei Mordfällen und sonstigen Angriffen darf ein rassistisches Tatmotiv nicht ausgeschlossen werden!
- Die Perspektiven der von Rassismus Betroffenen müssen in den Medien repräsentiert sein! Die Medien dürfen kein Sprachrohr der Polizei sein!
- Wir fordern die Rückkehr von Selami Prizreni, dem Musiker, Aktivisten und Teilnehmer des Tribunals, der vor wenigen Tagen in den Kosovo abgeschoben wurde!
- Wir fordern: Der institutionelle Rassismus in den Behörden muss benannt und überwunden werden!
- Wir fordern das Ende der Straffreiheit für rassistische Täter*innen!
- Wir fordern die umfassende Entschädigung aller NSU-Opfer!
- Wir fordern die Entlassung aller Beamt*innen, die Betroffene rassistisch diskriminiert haben!
- Wir fordern eine Internationale Kommission zur Aufklärung des NSU-Komplex!
- Wir fordern die Entwaffnung der Neonazis!
- Wir fordern: Schluss mit der Verharmlosung von rechtem Terror durch staatliche Ämter und sogenannte Expert*innen!
- Die Mauer des Rassismus zeigt, dass viel Deutsche noch immer nicht in dieser Gesellschaft angekommen sind: Wir fordern die Kanakisierung Deutschlands. Wir fordern Keupstraße überall! Kölün gehört allen
- Der Standort des Mahnmals für den Anschlag auf die Keupstraße ist nicht verhandelbar. Mülheim hat ein Problem, nicht wir.
- Wir fordern das Recht auf Rechte
- Wir fordern das Ende des Abschieberegimes: Alle bleiben!
- Nie wieder NSU! Keine Ermittlungen mehr gegen die Opfer!
- Das Wissen der von Rassismus Betroffenen muss ernst genommen werden!
- Wir fordern einen Perspektivwechsel, wir fordern einen Blick auf die Gesellschaft aus der Perspektive der Migration.
- Wir fordern Eure Solidarität, Eure Nähe, Eure Freundschaft, Eure Nachbarschaft
- Wir fordern: Kein Schlussstrich unter den NSU! NSU-Komplex auflösen! Unravel the NSU complex! NSU Kompleksi Çözülsün!
- Bir kurban daha istemiyoruz! Tekrarliyorum: tek bir kurban daha istemiyoruz! No next victim! Kein nächstes Opfer!
- Wir fordern die vollständige Auflösung des NSU-Komplex!
- Wir wollen und wir fordern: Ein Leben ohne Rassismus