Die doppelte Mauer – Rassismus in der DDR bis heute
30 Jahre sind seit dem Fall der Mauer, der die Wende markierte, vergangen. In der Euphorie der Jubiläumsfeierlichkeiten werden jedoch – wie so oft – die Perspektiven derjenigen vergessen, die nicht der weißen Mehrheitsgesellschaft angehör(t)en. Im Workshop wollen wir migrantische Perspektiven auf die DDR-Zeit und die Wende in den Mittelpunkt rücken und das deutsch-deutsche Wendemärchen entzaubern. Denn trotz des Narrativs, es habe in der DDR Dank des sog. „antifaschistischen Schutzwalls“ keinen Rassismus gegeben, sind zahlreiche rassistische Angriffe und mindestens 4 rassistisch motivierte Todesfälle dokumentiert, die bis heute weder gesellschaftlich noch juristisch aufgearbeitet wurden. Wir wollen an die ermordeten Raúl Garcia Paret und Delfin Guerra († 12. August 1979), Antonio Manuel Diogo († 30. Juni 1986) und Carlos Conceição († 19./20. September 1987) erinnern, die Kontinuität rassistischer Strukturen aufzeigen, Täter*innen benennen und den Rassismus in der DDR als Teil des NSU-Komplexes behandeln.
Mit: Initiative 12.August, Halle
Zeitfenster der Veranstaltung (1)
-
Ort: Backstage