„Am schlimmsten war die stille, schweigende Bombe, die keiner außer den Betroffenen gehört hat.“
Meral Şahin, Geschäftsfrau und Vorsitzende der IG Keupstraße, Köln-
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Das Tribunal geht weiter!
Gemeinsam gedenken, Gerechtigkeit einfordern und die Gesellschaft der Vielen feiern – das ist uns in einem kraftvollen gemeinschaftlichen Akt
beim NSU-Tribunal im Mai 2017 in Köln gelungen.Nun geht es weiter, mit vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen. Dafür benötigen wir weiterhin Eure/Ihre Unterstützung.
Wir freuen uns deshalb über jede Zuwendung an unseren Trägerverein Lückenlos e.V..
Wünschen Sie eine Spendenbescheinigung, bitte unbedingt die Adresse auf dem Überweisungsformular angeben. Bei Spenden bis zu 200,00 Euro dient
dieser Beleg* in Verbindung mit Ihrem Kontoauszug als Zuwendungsbestätigung (Spendenquittung) zur Vorlage bei Ihrem Finanzamt.Empfänger: Lückenlos e.V.
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GLS BankUnser Verein ist als gemeinnützig anerkannt, Spendenquittungen sind steuerlich absetzbar.
Name des Vereins: Lückenlos e.V.
Vereins-Nr: VR 18959, Amtsgericht Köln
Kontakt: Lückenlos e.V. c/o Allerweltshaus, Körnerstr. 77-79, 50823 Köln - Materialien Mehr
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ICH KLAGE UM…
… die Opfer der NSU-Mord- und Anschlagsserie.ICH KLAGE…
… empört über die Verhinderung der versprochenen lückenlosen Aufklärung.ICH KLAGE AN…
… die rassistische Gewalt in Deutschland und die Personen, die diese Gewalt ausführen oder anordnen.ICH KLAGE EIN…
… das gute Leben für alle Menschen.Die Anklage von Rassismus ist der erste Schritt, ihn zu überwinden.
Ich klage an mit meinem Namen:
Erstunterzeichner*innen:
Juliane Karakayali, Berlin, Professorin, evangelische Hochschule Berlin
Elke Moltrecht, Köln, Akademie der Künste der Welt
Ekaterina Degot, Köln, Künstlerische Leiterin, Akademie der Künste der Welt
Ralf Mueller von der Haegen, Berlin, Geschäftsführer, FLMH Labor für Politik und Kommunikation GmbH
Esther Dischereit, Berlin, Schriftstellerin
Manuel Vogel, Jena, Hochschullehrer, Universität Jena
Rebecca Wandke, Berlin
Kai Kloss, Lübeck, Aktionshunger
Janna Frenzel, Berlin
A. Hesse, Berlin
Friederike Wolf, Hamburg, Aufstehen gegen Rassismus Hamburg
Hannah Peaceman, Jena
Maria Fichte, Köln, Sozialraumkoordination Mülheim-Nord / Keupstraße, CSH Köln e.V.
Juliane Hartnack, Berlin
Piroska Heinecke, Hamburg
Jana Cattien, London, SOAS, University of London
Roman Hanig, Berlin
beate maria wörz, Berlin, Bildende Künstlerin|Unterstützerin Bürgerin dieses Landes
H. P. Hellermann, Tübingen
Silke Betscher, Bremen, Lektorin, Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaften, Universität Bremen
Mascha Rohner, Berlin, Die Gottesanbeterin – KungFu-Schule Berlin e.V.
Bengü Kocatürk-Schuster, Gummersbach
Rebecca Oehms, Hamburg
Martina Groß, Berlin, Autorin
Vanessa Höse, Köln
Anastasia Paschalidou, Frankfurt am Main, Referentin Politische Bildung
Tuğçe Özgenç, Köln
Sandra Vacca, Köln, La Talpa e. V.
Lena Scholle, Lüneburg
Stefan Schönfelder, Dresden, Weiterdenken, Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen
Florian Schleking, Köln
Christian Obermüller, Berlin, spot_the_silence
ralf hotanen, lübeck
schickSAAL*e.V., lübeck, hostelprojekt
freie hütte e.V., lübeck, hausprojekt
Birgit Sacher, Göttingen, Geschäftsführerin d. Integrationsrates Göttingen
Verena Limper, Köln
Sonja Brinschwitz, Hamburg
Charlotte Bänsch, Berlin
doris schneider, hh
Rona Torenz, Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Betaş, Berlin
Barbara Glatz, Berlin
George Kaplan, Kampagne Blackbox Verfassungsschutz, Berlin
Noelle O’Brien-Coker, Redakteurin/Journalistin, Köln
Bernd Steets, Autor, München
Jonas Lang, Coach e.V., Köln
Anna Lebedev*a, Künstler*in, Leipzig/Bukarest
D.haufe, Studentin FU, Berlin
Martina Poljak, wiss. Mitarbeiterin, Berlin
Christin Ihlefeldt, Autorin, Berlin
Sigrid Grollmuss, Aktivist, Köln
ebru taşdemir, Journalistin, Berlin
Birgit zur Nieden, Berlin
bahar ericok, Therapeutin, Berlin
Sophie Groß, Berlin
Elisabeth Probst, Bochum
Michaela Bockstegers, Mülheim an der Ruhr
Andreas Bohl, München
Gerd Bauder, Musiker (last of the humanists), Hamburg
Regina Stötzel, Journalistin, Berlin
Cantürk Kiran, Student, Berlin
Matthias Reichelt, Kulturjournalist, Berlin
Sibylle Clauditz, München
Hilkje Kempka, Kulturwissenschaftlerin, Theaterschaffende, Hannover
Eugen Bergmann, Bürger, Berlin
Tine Waskönig, Kauffrau, Berlin
Christina Harles, Berlin
Simon Glass, Köln
Cordula Kropke, Hamburg
Martin Umbach, München
Marten Flegel, Jena
Britta Beuel, Flüchtlingshelferin, Lilienthal
Bianca Strauch-Freytag, Designer, Hamburg
Elisabeth Rind-Schmidt, Bernried
Frank Großkinski, Berlin
Nina Liebhaber, München
Matthias Galle, Mitgründer der Initiative „Pogrom 91“, Berlin
Susann Thiel, Berlin
Anna-Katharina Pelkner, Berlin
Eva-Isabel Brosch, Berlin
AKuBiZ e.V., Pirna
Brigitte Ponstein-Schmidt, Berlin
armin chodzinski, last of the humanists, Hamburg
Ch. Busse, Berlin
Armin Mikosch, Frankfurt/Main
Natalie Bayer, Kuratorin/Wissenschaftlerin, Münchner Stadtmuseum
Siebo M. H. Janssen, Politikwissenschaftler/Historiker-Dozent, Bonn
Hans Schlimbach, Gartow
Malin Kuhnt, BiLan Bildungsinitiative Lernen aus dem NSU, Kassel
ellen kleine, Nideggen
Gabriele Mo Loschelder, Berlin
Saskia Willich, Universität der Künste, Berlin
Maria Diedrich, Mannheim
Thomas Frenzel, Berlin
Markus Mohr, Hartz-IV-Delinquent, Berlin
Susanne Lummerding, Wien
Gabriele Mejias, Kommunikationswissenschaftlerin, Berlin
Susanne Clasen, Hamburg
Gudrun Pelkner, Darmstadt
Oliver Fassing, Frankfurt
Frank Döhmann, Stellvertretender Rektor, Kunsthochschule für Medien Köln
Kathalena Essers, Münster
W12, Hausprojekt, Köln
BiLan – Bildungsinitiative Lernen aus dem NSU, Bildung gegen Rechts, bundesweit
Miriam Lügering, Hamburg
Alexander Herold, BiLan – Bildungsinitiative Lernen aus dem NSU, Offenbach am Main
Brigitte Saur, Berlin
[das schweigen durchbrechen], antifaschistische initiative, Nürnberg
Jonas Lendl, Nürnberg
Jeannette Crone, Frau, Berlin
Alexander Hoffmann, Nebenklagevertreter, Kiel
Berenice Brüggemann, Berlin
Stephan Kuhn, Rechtsanwalt, Frankfurt
Berthold Fresenius, Nebenklagevertreter, Frankfurt
Heike Nowotnik, Künstlerin, Berlin
Christina Clemm, Rechtsanwältin, Berlin
Dr. Björn Elberling, Nebenklagevertreter, Kiel
Thorsten Endlein, Bildungsreferent, kopfstand e.V. Bildungskollektiv, Kaufungen
Jörg Heuer, Berlin
thorsten kühn, Zürich
Kathrin Horstmann, kopfstand e.V. Bildungskollektiv, Kaufungen, Kassel
Beate Rieple, Bonn
Bündnis gegen Rassismus, Berlin
mehmet desde, menschenrechtler/ Amnesty Türkei Gruppe, Berlin
Hüseyin Gül, Aufruf Für Eine Neue Welt/Yeni Dünya İçin Çağrı, Zeitung, Istanbul
John Malamatinas, Beyond Europe, freier Autor, Köln/Brüssel/Thessaloniki
Britt Weyde, Redakteurin/ila, Köln
Sigrid Becker-Wirth, Bonn
kein mensch ist illegal, Köln
Michael Tunç, Vorstandsmitglied/ Bundesweites Netzwerk Männlichkeiten, Migration und Mehrfachzugehörigkeiten e.V., Bergisch Gladbach
Laura Held, Königswinter
*andere zustände ermöglichen, Berlin
Frauke Büttner, Politologin, Berlin
Christian, Köln
Trotz alledem! Zeitschrift, Hamburg
Rainer Grün, Ratsherr der Stadt Duisburg, Vorsitzender der Duisburger Alternativen Liste DAL
Michaela Reinhart, Mensch, Varel
Michael Becker, Jena
Claudia Schmidt, Kreisvorsitzende Die Linke, Stein-Neukirch, Westerwald
Frank Hermes, Komba Gewerkschaft, Wermelskirchen
Margarethe Ritz-Lesske, SartaArtista, Ried-Brig/CH, Münster/BRD
Anne Huken, Heinsberg
Konstanze Spät, Bremen
Dr. Claudia Wallner, freiberufliche Referentin und Autorin zu Geschlechterdemokratie, Münster
Julia Janscó, Frankfurt/M.
Mirjana Jandik, Bonn
Bayerischer Flüchtlingsrat, München
Steffen Liebig, Jena
Werner Felber, Personalratsvorsitzender im Ruhestand, Großaitingen
Michael Binz, Köln
Christina Pe, Mensch, Berlin
Maike Tödter, Hamburg
Cana Bilir-Meier, Filmemacherin, Kuratorin, Pädagogin, Wien/München/Istanbul
Anna McCarthy, München
Christian Drzewieyki, Berlin
Die Backstube Bäckereikollektiv, Berlin
Stattpark OLGA, Wagenplatz, München
Dresden Postkolonial
Wiebke Buth, Sprecherin der Amnesty International Gruppe Minden
Monika Hilz, Leiterin Theater deaf 5, Köln
Anna Neubauer, Dresden
andreas morgenstern, drucker, München
Frank Gerfelder-Jung, ver.di Erwerbslosenausschuss Südhessen, Darmstadt
uwedarius, ver.di, Nürnberg
Ulrike Winkelmann, Hamburg
Olivia Scharf, Amnesty International Hochschulgruppe München
Laurenz Nurk, ver.di-Mitglied, gewerkschaftsforum-do.de, Dortmund
Olivia Scharf, Amnesty International Hochschulgruppe München
Laurenz Nurk, ver.di-Mitglied, gewerkschaftsforum-do.de, Dortmund
Ursula Mathern, Merxheim
Gerd Wolenberg, Autor, Meldorf
Ulla Wirtz, Psychotherapeutin, Köln
Martin Himmel, Lehrer, Hamburg
Oliver Kloss, Politikwissenschaftler, Leipzig
Wolfram Dörre, Natalja Dörre, Pirna
Georg Daniels, freier Journalist, Berlin
S. Hartmann, Taunusstein
Nina Hoffmann, Berlin
Jan Priegnitz, Dessau
Lara Bethlehem, Prinzessin, Oldenburg
Christina Löhrer-Kareem, Studentin, Oldenburg
Jonas Langreuter
München
Meike Mayer
Köln
Nina Gbur
Dresden
Amnesty International Themengruppe Antirassismus
Deutschland
Julian Mader
Erfurt
Dorothee Baumann
Köln
Hartmut Reiners
Netzwerk gegen Diskriminierung 'ADBS für NRW!'
Duisburg
Tobias Linnemann
Bildungsreferent Bildungswerkstatt Migration & Gesellschaft
Bremen
Karl-August Binnewitt
Villmar
Nicola Kunst
Leverkusen
Carmen Stanek
Attac Fellbach
Fellbach
Jana Kemper
Köln
Stefan Lehmann
Meiningen
Chris Beckers
Köln
Regina Prade
Leipzig
Eduardo Fernandez-Tenllado Ramminger
Redakteur
München
Alice Harrison
Leipzig
Ursula Allerdings
Kitzingen
Ulrike Gay
mpz e.V.
Hamburg
Anna Vorwerg
Leipzig
Feser Christiane
Frankfurt am main
Hodan Farah
Oldenburg
Marie Wilke
Studentin
Oldenburg
ARRiVATi *
Hamburg
Martin Schulte
Dortmund
S. Geara
Köln
Kemal Bozay
Fachhochschule Dortmund
Dortmund
Andrea Heescher
Köln
Daniel Knippertz
Köln
Bettina Lösch
Köln
Anne Neumann
Jena
Monika Nitsch
Mensch
Düsseldorf
Charlie Kaufhold
Berlin
Ursula Meisel
Köln
Anne-Mignon Doré
Kiel
Marcia B.
Osnabrück
Ingeborg Steinmann-Berns
Duisburg
Ömer Alkin
Essen
Alexander Schenkel
Geschäftsführer
Hamburg
Annita Kalpaka
Professorin, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
Haamburg
mariam soufi
kulturwissenschaftlerin
hannover
Jennifer Struhkamp
Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Betaş
Berlin
Katrin Amelang
Bremen
Annegret Siptroth
Jena
Lilian Haberer
Vertretungsprofessorin für Kunst im medialen Kontext
Köln
Johannes Schubert
Kassel
Theresa Frei
Freiburg
Georg Wissmeier
Berlin
roots of compassion eG
Kollektiv
Münster
Rainer Peters
Köln
Katharina Sander
Rostock
Nora Schmitz
Münster
Britta Hartmann
Professorin, Institut für Sprach-, Medien- und Musikwissenschaft, Universität Bonn
Bonn
Antonia Vedder
Köln
Joschka Mroz
Grüne Bremen Universität Bremen
Bremen
elisabeth lenzen
andernach
Cem Kaya
Filmemacher
Berlin
S. Henkel
Herne
Lübecker Flüchtlingsforum e.V.
Lübecker Flüchtlingsforum e.V.
Lübeck
Solizentrum Lübeck
Solizentrum Lübeck
Lübeck
Ethel Strugalla
DEINE FREUNDE, Köln
Köln
t Ungerer
bremen
Sofia Tahmasebi
Bremen
Cicletta Club
CiclettaClub
Lübeck
Robin Hopf
Bremen
Deniz Valder
KÖLN
Martin Mauritz
Lehrer
Bremen
Deniz Sinirlioglu
Hamburg
Clara Stach
Bonn
Thomas Krause
Lehrer
Bremen
Elvin Valiev
Softwareentwickler
Berlin
Antje Dr. Meurers
Lehrerin
Dresden
Hannelore Lederer
Berlin
Anja Pichl
München
Klaus Maurer
Weimar
Andreas Doms
Designer
Offenbach am Main
Natalie Gravenor
Berlin
Ulrike Nefferdorf
Bürgerin
Bochum
Thomas Thiel
Seelze
Anemari Karacic
Köln
Dorothee Plass
Köln
Maria Sagué
Bonn
Norbert Renner
Heidelberg
Fee Linke
Bonn
Julia Schneider
Köln
Sabrina Seppi
Künstlerin
Mülheim Ruhr
José Zamorano
Köln
MoNica Di Sarno
Referentin des Intersektionalen Black_PoC Feministischen Archivs Marburg
Marburg
Susanne Maree
Köthen
Nele Kontzi
anti-bias-netz
Berlon
Axel Kühnlenz
Wiss. Mitarbeiter
Frankfurt a.M.
Bambey Doris
Frankfurt am Main
ickert alexa
Hamburg
josje schroot
bildende Künstlerin
berlin
Miriam Lütje
Berlin
Neri Orman
Köln
Cafer Kocadag
Diplom-Volkswirt,
Berlin
Obermeier Maximilian Helmut
Schulsprecher
Remscheid
Mustafa Akpolat
Journalist
Hamburg
Aysun Doğmuş
Soziologin
Bremen
Timea Zankl
SPÖ Wien
Wien
Mikosch Horn
Nürnberg
Philipp Figge
Köln
Elena Stranges
Berlin
Anna Lerch
Berlin
Lars Klaus Aßhauer
Leipzig
Josephine Schmitt
Frankfurt
Rempe Hanna
Nürnberg
Esen Yahya Kemal
CEO - esenpix
München
Kurt-Reinhardt Schmidtke
Fotoreporter
Bad Endbach
Jan Geisler
Student
Bielefeld
Rüdiger Tresselt
Umweltgutachter
München
Martin Leidinger
Africab Roots e.V.
Düsseldorf
Ilja Lange
Bad Liebenzell
Wolfgang Nordmann
Pfarrer iR. AkAsyl geislingen
Bad überkingen
Selim Molla
Lehrer
Wuppertal
Isabella Starke
Wetzlar
Isabella Starke
Wetzlar
Silke U. Winkler
Sonneberg
Mascha Liening
Essen
Katharina Greff
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Sven Fischer
Braunschweig
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J'accuse!
Nous accousons! MehrUnser Aufruf wird ergänzt um Anklage-Texte verschiedener Personen und Gruppen, die ihre jeweilige Perspektive auf den NSU-Komplex / auf Rassismus formulieren. Wir dokumentieren sie hier und sie fließen in die Anklage des Tribunals mit ein.
[efaccordion id=“01″]
[efitems title=“Die Anklage von Sheila Mysorekar, Vorsitzende Neue Deutsche Medienmacher“ text=“Wir klagen an, dass deutsche Staatsorgane nicht konsequent gegen rechtsextremistische Netzwerke vorgehen. Wir klagen an, dass deutsche Medien oft unkritisch rechte Sprech- und Denkweisen übernehmen.
Wir klagen an, dass der deutsche Staat und seine Institutionen der notwendigen Auseinandersetzung über strukturellen Rassismus nicht nachkommen.Wir fordern eine vollständige Aufklärung der NSU-Verbrechen sowie Aufdeckung aller Unterstützer-Netzwerke, auch innerhalb des Verfassungsschutzes.
Wir fordern eine umfassende Reform des Verfassungsschutzes und aller Staatsorgane, die rechtsextreme Machenschaften und die NSU-Verbrechen verschleiert und gedeckt haben. Wir fordern eine klare Positionierung deutscher Medien gegen rechtes Gedankengut und menschenfeindliche Haltungen, und ein eindeutiges Eintreten für allgemeine Bürger- und Menschenrechte.
Wir fordern auf allen Ebenen ein konsequentes Vorgehen gegen institutionellen Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.“][efitems title=“Die Anklage von ‚Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart‘“ text=“Nous accusons
Als Mitglieder der Postmigrationsgesellschaft, als Jüd*innen in Deutschland, als Heraus-geber*innenkollektiv der Zeitschrift Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart klagen wir an, erklären wir uns solidarisch, verweigern und wehren wir uns.
Wir klagen die Taten des NSU an. Wir klagen die Verweigerung der Aufklärung durch die deutschen Behörden an. Wir klagen die rassistische Behandlung der Opfer und Angehörigen während der Ermittlungen und darüber hinaus an. Wir klagen den gesellschaftlich tief verankerten Rassismus an, die gesellschaftliche Gleichgültigkeit. Wir klagen die Unsichtbarmachung des rassistischen Hintergrunds der Mordserie an. Wir klagen die Unsichtbarmachung der Betroffenen des Rassismus an. Wir klagen den Rassismus unter Jüd*innen in Deutschland an.
Wir erklären uns solidarisch mit den Opfern des NSU und deren Angehörigen, mit den Betroffenen von Rassismus, mit allen Menschen, die an der Veränderung der gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnisse arbeiten, die gemeinsam die ‚Gesellschaft der Vielen‘ gestalten.
Als Jüd*innen in Deutschland wird uns häufig eine Deutungshoheit zugesprochen, solange wir uns an unsere vorgeschriebenen Rollen und die etablierten Narrative halten – im Gedenken an die Shoah, als Ankläger*innen des Antisemitismus (bloß nicht den der ‚deutschen‘ Gesellschaft), als streitbare Jüd*innen, mit denen sich die liberale deutsche Gesellschaft schmücken kann.
Wir verweigern uns diesen Spielregeln.
Wir wehren uns gegen diese Fremdbestimmung, die zugleich versucht zu verhindern, dass wir aus den oktroyierten Bildern der weißen, deutschen Mehrheitsgesellschaft aussteigen und uns als politische Akteur*innen positionieren können. Gegen die uns zugeschobenen, aber auch innerhalb der jüdischen Gemeinschaft immer wieder existierende Opferkonkurrenzen, die Rassismus gegen Antisemitismus abwägen. Wir wollen uns nicht als Minoritäten gegeneinander ausspielen lassen.
Stattdessen stehen wir – nicht nur – im Kontext des NSU-Komplexes als Verbündete mit Betroffenen, marginalisierten Gruppen und allen Solidarisierten bereit.
Stattdessen probieren wir neue solidarische Positionen aus.
Stattdessen öffnen wir Räume für anders geführte Auseinandersetzungen.
Stattdessen suchen wir neue Allianzen.Kontaktieren könnt ihr uns unter der Emailadresse jalta@neofelis.de.
Micha Brumlik, Max Czollek, Marina Chernivsky, Hannah Peaceman, Anna Schapiro, Lea Wohl von Haselberg(Während des NSU-Tribunals in Köln bieten Lea Wohl von Haselberg und Hannah Peaceman einen Workshop zu „NSU und Antisemitismus – Medienanalyse und Solidarisierung“ an.)“]
[efitems title=“Die Anklage der Initiative Keupstraße ist überall“ text=“Nous accusons – wir klagen an
Wir klagen die an, die in den neunziger Jahren dazu beigetragen haben eine nationalistische Stimmung zu schaffen, die junge Leute zu der Folgerung veranlassten, sie würden mit rassistischen Terrorakten dem „deutschen Volk“ dienen.
Wir klagen die an, die bei den NSU-Morden und Bombenanschlägen nicht als erstes und wichtigstes die Fürsorge der Opfer betrieben haben, sondern unter dem Deckmantel notwendiger Ermittlungen dem rassistischen Terror des NSU einen Ermittlungsterror gegen die Opfer haben folgen lassen. Sie haben den Verletzungen der Opfer und ihren Angehörigen durch den NSU-Terror wissentlich und willentlich ohne jede Veranlassung weitere Verletzungen hinzugefügt.
Wir klagen die an, die sich dagegen wehren, den institutionellen Rassismus ihrer Behörden offenzulegen und damit einen Beitrag zu leisten, den Rassismus in unserem Land zurück zu drängen.
Wir klagen die an, die den VS bestätigt und verstärkt haben, anstatt ihn wegen der Förderung und Nicht-Verfolgung der NSU-Terroristen anzuklagen und aufzulösen.
Wir klagen die an, die anlässlich der Silvesternacht 2015 eine rassistische Diskriminierung junger Migranten betrieben haben und damit in der Bevölkerung rassistischen Einstellungen Vorschub geleistet haben.
Wir klagen die an, die zur Silvesternacht 2016 am Hauptbahnhof einen rassistisch begründeten Kessel für junge migrantische Männer gebildet haben und damit dem rassistischen Mob dieselbe Steilvorlage gegeben haben, die schon die NSU-Ermittlungen prägten: Migranten sind potentielle Kriminelle.
Wir führen diese Anklage auch aus dem Grund, weil die Behörden eines Landes wie dem unseren, mit einer kolonialistischen und faschistischen Vergangenheit, allen Grund haben und verpflichtet sein müssen, rassistische und ungleichwertige Behandlung von Menschen zu ahnden, um eine demokratische und gleichberechtigte Atmosphäre zu schaffen und zu pflegen.“]
[efitems title=“Die Klage von Tayfun Keltek, Vorsitzender Integrationsrat Köln“ text=“
ICH KLAGE EIN …
dass wir künftig grundsätzlich und zuerst das sehen, was uns als Menschen und Bürger*innen dieser Stadt und dieses Landes verbindet, statt das Trennende in den Vordergrund zu stellen,
dass wir künftig Menschen mit Migrationshintergrund nicht pauschal als Migranten, Flüchtlinge, Syrer, Polen oder Türken etc. betrachten, sondern sie differenziert als Individuum sehen und beurteilen,
dass wir künftig die Potentiale von Menschen mit Migrationshintergrund sehen, fördern und zum Wohle unserer Gesellschaft nutzten und nicht nur Defizite sehen und problematisieren,
dass wir künftig solidarischer sind und auch die Perspektive der Menschen mit Migrationshintergrund einnehmen können.“][efitems title=“Die Anklage von ‚Themenkomission Antirassismus / Amnesty International Deutschland‘“ text=“Wir klagen an … wiederholtes Versagen der Behörden bei der Erkennung
und Untersuchung von Hinweisen auf einen rassistischen Hintergrund der
Mord- und Anschlagserie des sogenannten NSU.Wir klagen an… eine fehlende Auseinandersetzung mit deutlichen
Anzeichen von institutionellem Rassismus in deutschen
Strafverfolgungsbehörden.
Wir klagen ein … eine völlig unabhängige und öffentliche Untersuchung
der Ermittlungen zu der Mord- und Anschlagserie des sogenannten NSU.Wir klagen ein …unabhängige Polizeibeschwerdestellen auf Bundes- wie
Länderebene.
Wir klagen ein … das Racial Profiling nicht mehr Teil polizeilicher
Praxis ist.
Wir klagen ein…. dass alle politischen Verantwortlichen die
Notwendigkeit anerkennen, rassistischen Vorurteilen in staatlichen
Institutionen und in der Gesellschaft entschlossen entgegenzutreten.
Rassistische Gewalt muss als dringendes und ernsthaftes Problem erkannt
und bekämpft werden.“][efitems title=“Die Einklage von Kemal Bozay, Professor für Erziehungswissenschaften in Dortmund“ text=“Nach mehr als fünf Jahren Aufdeckung der Morde und Bombenanschläge des rechtsextremen Terrornetzwerks „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) und kontinuierlicher politischer Auseinandersetzung mit dem NSU-Komplex durch Journalist_innen, Jurist_innen, Schriftsteller_innen, Untersuchungsausschüsse und antirassistische Initiativen sowie nach vier Jahren andauerndem NSU-Prozess in München wissen wir, dass der NSU keineswegs nur aus einem Trio bestand, sondern aus einem breiten Netzwerk von dutzenden Personen, die in verschiedenen militanten Neonazi-Bewegungen aktiv waren oder sind. Wir wissen, dass auf das Konto des NSU mindestens zehn feige Morde bundesweit, zwei Bombenanschläge in Köln, eine weitere Sprengfalle und 15 Raubüberfälle gehen.
Uns ist bewusst, dass der rassistische und rechtsextreme Terror in Deutschland nicht über Nacht entstanden ist, sondern in der Nachkriegsgeschichte immer Kontinuitäten und Diskontinuitäten aufwies und Höhepunkte erreichte. Im Fokus stehen der Rassismus und die rassistischen Praktiken in der Mitte der Gesellschaft, die gegenwärtig einen Nährboden für Rechtspopulismus und Rechtsextremismus bieten – wie nicht zuletzt die abschreckenden Flüchtlingsdebatten zeigen.
Fakt ist: Die von Bundeskanzlerin Angela Merkel versprochene „lückenlose Aufklärung“ des NSU-Komplexes tappt immer noch im Dunklen. Wie kann ein Trio 14 Jahre lang aus dem Untergrund all diese Morde, Bombenanschläge und Raubüberfälle durchführen – ohne dass staatliche Sicherheitsbehörden aufmerksam darauf geworden sind? Je tiefer man in die Welt des NSU dringt, desto komplexer und unübersichtlicher werden die Hintergründe und Verflechtungen. Desto stärker kommen die Machenschaften des „Tiefen Staates“ zum Ausdruck.
Umso mehr zeigt sich, wie rassistische Gewalt und rechter Terror durch Neonazis tiefe Spuren hinterlassen. Gerade am 5. Jahrestag der Aufdeckung der NSU-Morde zeigt sich erneut neben Wut auch Betroffenheit: aufgrund der Mischung aus Ignoranz, Scheitern, Verharmlosung und Vertuschung durch Behörden, Justiz und Staatsapparate. Nicht zu übersehen ist auch ein Vertrauensbruch und Riss, der die gesamte Gesellschaft zum Nachdenken anregt. Wo bleiben Wut und Widerstand?
Wo blieben der gesellschaftliche Widerstand und die Solidarität der Bevölkerung, als einige Jahre vor der Aufdeckung des NSU in Kassel mehrere Tausend Menschen, größtenteils Migrant_innen, unter dem Motto „Kein 10. Opfer“ auf die Straße gingen und die Bundesregierung zur Aufklärung dieser rassistischen Mordanschläge aufforderte? Wo blieb die Verantwortung der gesamten Gesellschaft?
Nach mehr als fünf Jahren Auseinandersetzung mit dem NSU-Komplex brauchen wir mehr denn je eine kritische Konfrontation mit dem Rassismus und den rassistischen Praktiken in dieser Gesellschaft. Wir benötigen ein breiteres gesellschaftliches Bündnis, das Verantwortung übernimmt, an die Opfer rassistischer und rechtsextremer Gewalt erinnert und einen Widerstand gegen die rassistischen und rechtsextremen Kontinuitäten organisiert. Umso mehr benötigen wir ein Tribunal zur Auseinandersetzung mit dem Rassismus, Rechtsextremismus und dem NSU-Komplex!
Daher finde ich es wichtig, das vom 17. bis 21. Mai 2016 geplante bundesweite NSU-Tribunal in Köln aktiv zu unterstützen und damit ein Teil des gesellschaftlichen Widerstands zu werden. Opfer und Betroffene von rassistischer Gewalt, Initiativen, Bündnisse, Künstler_innengruppen, Jugendorganisationen u.v.m. erhalten hier ein Forum für eine kritische Auseinandersetzung mit dem NSU-Komplex und den rassistischen Kontinuitäten; gemeinsam möchten wir hier einen Zeichen zur sofortigen Auflösung des NSU-Komplexes setzen.“]
[efitems title=“Die Anklage von Behshid Najafi, agisra e.V.- Köln“ text=“Deutschland ist Land der Rechtsstaatlichkeit, Sozialstaatlichkeit und Demokratie.
Erschreckenderweise sind in diesem Deutschland der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit aber auch NSU- Morde Teil der Realität, begleitet von jahrelanger Ignoranz und Rassismus in Politik, Polizei und Justiz. Das hat mein Vertrauen in die deutsche Rechtsstaatlichkeit erschüttert. Das Bundessozialgericht in Kassel, Symbol und höchste Instanz der Sozialstaatlichkeit in Deutschland, ist nicht weit entfernt vom Halit-Platz, der nach Halit Yozgat, dem neunten Opfer der NSU-Mordserie, benannt wurde. Dort wurde eine Tafel im Gedenken an die NSU-Morde aufgestellt : ‚Wir sind bestürzt und beschämt, dass diese terroristischen Gewalttaten über Jahre nicht als das erkannt wurden, als sie waren: Morde aus Menschenverachtung. Hier sagen wir : Nie wieder!‘
Nie wieder rassistische Morde! Vollständige Aufklärung von NSU-Komplex“][efitems title=“Die Anklage des Redaktionskollektivs ‚Trotz alledem'“ text=“In Erwägung…
dass eure zur Fahndung ausgeschriebene
NSU-Mörderbande über elf Jahre „unerkannt“
mordend durchs Land zog,
dass euer „Verfassungsschutz“
sie hegte und pflegte…
In Erwägung
dass eure Politiker und Ordnungshüter
von SPD-Schily,
bis zu den äußerst Rechten,
bei offensichtlich rassistischen Morden
nie „politische Hintergründe“ entdecken konnten…
In Erwägung
dass eure Medien rassistische Lügen verbreiteten
von „Döner-“ und „ Kriminellen Milieu-Morden“
In Erwägung
dass ihr die Opfer verhöhnt
und alles versucht habt,
ihre Angehörigen zu Tätern abzustempeln
In Erwägung
dass die überlebenden Opfer und Angehörigen
als Täter: „Rechte“ und Nazis benannten
weil sie Rassismus im Alltag kannten
In Erwägung
dass der NSU-Trupp
erst durch den angeblichen Selbstmord
der zwei NSU-Killer
als Täter präsentiert wurde
In Erwägung
dass die Dritte im Bunde,
angeblich gesucht, aber erst nach
der „Brandsäuberung“ vieler Beweismittel
sich selbst stellte
In Erwägung
dass kurz nach der „Selbstenttarnung des NSU“
Schredder im Amt auf Hochtouren Akten und Beweise vernichteten
In Erwägung
dass aussagewillige V-Männer,
kurz vor ihrer Aussage merkwürdige Tode starben,
während Aussagende schweigen,
oder aber lügen,
dass die Balken sich biegen.
In Erwägung
dass in euren Gerichten,
die angeblich nach Wahrheit suchen,
eine faschistische Mörderin
auftreten kann wie eine beleidigte Diva
während in anderen „Staatsschutz“-Prozessen
Stammheimer Verhältnisse herrschen
In Erwägung
dass die hoch und heilig versprochene
restlose Aufklärung
sich entpuppte als inhaltlose Worthülse,
als Beruhigungspille …
In Erwägung
der neun Morde an Migranten durch den
NSU-KomplexHaben wir beschlossen:
von diesem Staat, und seinen Institutionen nichts
zu erwarten!Wir beklagen
– die Opfer des NSU und alle Opfer faschistischer, rassistischer Gewalt,
– das unfassbare Leid ihrer Familien, Angehörigen und FreundInnen.
Wir solidarisieren uns mit den Angehörigen und mit den überlebenden Opfern, stehen Hand in Hand an ihrer Seite.
Mit allen Werktätigen und Unterdrückten dieser Gesellschaft, deren Reichtum in ihrer Vielfältigkeit liegt.
Wir beklagen, dass die Mehrheit der Gesellschaft, fast alle linken Organisationen und auch wir die Stimme der Angehörigen in Kassel und Dortmund 2006 nicht gehört und die Dimension des NSU nicht erkannt haben.Wir klagen an
– den NSU-Komplex als rassistisch-faschistischen Apparat des deutschen Staates zur Einschüchterung und Vertreibung von MigrantInnen in Deutschland:
des Mordes
– den Verfassungsschutz: des Aufbaus einer faschistischen Organisation, der Beihilfe zum Mord, der Vernichtung von Beweismaterial
– die bürgerlichen Politiker: der bewussten Falschaussage, der Verschleierung der Zusammenarbeit staatlicher Stellen und NSU-Netzwerk, der Leugnung von rassistischen Motiven
– die bürgerlichen Medien: der rassistisch-nationalistischen Hetze gegen MigrantInnenWir klagen an
– die deutsche Justiz: wegen ihres Doppelstandards und der Klassenjustiz
– das Schweigen der Gesellschaft
– den institutionellen und strukturellen Rassismus, den anwachsenden Faschismus.
Das sind Instrumente, um uns werktätige Menschen, zu spalten, in „ihr“ und „wir“, in „Deutsche“ und „die anderen“. Ketten, mit denen wir ans System gefesselt werden.
Das sind Instrumente, um imperialistische Machtinteressen durchzusetzen. Um die Massen im Inneren ruhig zu halten und nach außen Krieg zu führen, wie aktuell in Afghanistan, in Syrien. Besitzverhältnisse, den Reichtum für eine Handvoll von Herrschenden aufrechtzuerhalten, Kriege um Rohstoffe und Einflusssphären zu führen, Länder, Bevölkerungen gegeneinander zu hetzen und Menschen rassistisch zu ermorden.
Das sind Säulen, auf denen die Ausbeutergesellschaft ihre Herrschaft stützt! Das friedliche Zusammenleben der Menschen in diesem Land und auf diesem Planeten wird so tagtäglich versucht, unmöglich zu machen.
In unserer einen Welt der Migrationen, die schon lange ein Schmelztiegel von Menschen aller Kontinente, in all ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit, ihrer Besonderheiten und Gemeinsamkeiten geworden ist.
Wir klagen ein
– Wirkliche Demokratie – das können wir nur selber tun!
– Das Schweigen durchbrechen! Opfer, Betroffene der Verbrechen des NSU stehen im Mittelpunkt. Ihre Geschichte und Namen im kollektiven Gedächtnis verankern. Ihre Wünsche für Gedenken und Gedenkorte respektieren!
Moralische und politische Anerkennung ihres Leids. Finanzielle Entschädigung für die Opfer und Angehörigen.
– Aufklärung des NSU-Komplexes mit allen Konsequenzen.
– Aufklärung aller „ungeklärten“ rassistischen Morde
– Verbot aller faschistischen Netzwerke, jeglicher rassistisch-völkischen Propaganda!
– Rassismus und Faschismus sind keine Meinung, sondern Verbrechen.
– Täter in den Institutionen haben Namen – anklagen!Diese Reformen sind notwendige Veränderungen in Teilbereichen, wohlwissend, dass sie nichts am großen Ganzen ändern.
Reformen, Blumen auf den Ketten … es geht um grundsätzliche Umwälzung der gesellschaftlichen Verhältnisse.In Erwägung all dessen rufen wir auf
Lasst uns unsere Anklage zu einem Fanal gegen diese ungerechte, barbarische Gesellschaft, für eine Gesellschaft der Vielen machen…
Eine sozialistische Gesellschaft, in der die Vielen, die Unterdrückten, Entrechteten, Ausgegrenzten, Erniedrigten, Ausgebeuteten dieser Gesellschaft ein neues, gutes Leben beginnen.
Ein Leben „Einzeln und frei wie ein Baum
und geschwisterlich wie ein Wald !““][efitems title=“Die Anklage von Ekaterina Degot, Artistic Director of the Academy of the Arts of the World“ text=“J’ACCUSE
Ekaterina Degot, Artistic Director of the Academy of the Arts of the WorldOver the last several years, at the Academy of the Arts of the World in Cologne we have been taking a stand against all kinds of racism, including the everyday kind, the acceptable kind, the multiculturalist kind. We are shocked and appalled by virulent racism, but also the allegedly “mild” institutionalized racism and ethnic prejudice – the kind which can ignore all evidence to the contrary and declare the victims of the Keupstrasse bombing to be suspects, for instance.
We are also wary of overusing the discourse of “victimhood,” as it depoliticizes active social subjects and turns them into objects of racist hate or the no less racist progressive savior fantasy. Refugees and migrants are not mere objects of compassion: they are independent human beings and actors in the political field.
We are against the dangerous delusion of monoethnicity in German society where foreigners are ignored or feared. We are also against the fetishization of “different” ethnic backgrounds and pointless and racist attention to country of origin, a phenomenon that is especially annoying and derailing to those of us in the fields of culture and media.
We are against overtly racist exclusion of people of color; we are also opposed to the subtle marginalization of minorities and their underrepresentation. We are against exoticization and self-exoticization, narrow-minded identity politics, and stereotyping. People of color should not be automatically expected to address their identity or culture in their art; and whether they do or not should not be the focus of attention in appreciating or critiquing their work.
We are opposed to the privilege and assumptions of cultural hegemony of so-called native Germans over migrants. We are also against tokenist “diversity” that is no more than a picturesque tableau for the same natives who retain their power and position. We refuse to satisfy the market-driven need for racial “variety” just for the sake of it.
We fight anti-Semitism which is far from being dead. We are also against the discourse of a privileged victim and of an unspeakable crime, as this engenders further crime and further hate elsewhere.
We condemn the soulless neoliberal globalization that flattens out differences. We are also against philistine, provincial complacency and lack of global perspective.
We are against racism of all sorts.
We are for internationalism and cross-ethnic, transracial solidarity that embraces the whole society and makes us stronger.“][efitems title=“Die Anklage von Ayşe Güleç, Initiaitve 6. April (Kassel)“ text=“Ich klage an! Ich klage die Beamten der Ermittlungsbehörden an, die die Angehörigen von Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık und Halit Yozgat unter Druck gesetzt, beschuldigt und über Jahre hinweg kriminalisiert haben. Bis heute wirken sie daran mit, dass das Wissen der Angehörigen der Mordopfer sowie der Überlebenden der Bombenanschläge nicht wahrgenommen wird. Die Welt der Ermittler bestand aus Phantasmen. Sie haben etwa die Fotografien einer blonden Frau
benutzt, um drei trauernden Witwen das erfundene Doppelleben ihrer ermordeten Ehemänner zu beweisen. Wie wanderten diese Fotografien von einem Beamten zum nächsten? Durch wessen Hände wurden diese Fotos weitergereicht, um damit den immergleichen Verdacht auszusprechen? Den rassistischen Ermittlungen folgten ebensolche Medienberichte. Ich klage an, denn der Schmerz ist groß und die Taten derer, die den NSU-Komplex ermöglicht haben, sind unvergesslich.“][efitems title=“Die Anklage von Kutlu Yurtseven, Musiker“ text=“Ich klage an! Jeden Tag versuche ich, Kinder und Jugendliche in der Schule davon zu überzeugen, dass es wichtig ist, aufrichtig und respektvoll miteinander umzugehen, für sich und sein Umfeld Verantwortung zu übernehmen, Empathie zu zeigen und anderen Menschen zuzuhören. Der NSU-Komplex hat gezeigt, dass all das, was wir unseren Kindern mitzugeben versuchen, in unserer Gesellschaft nicht selbstverständlich ist, sondern immer neu eingefordert werden muss. Den Angehörigen der Opfer des NSU wurden durch verhöhnende Medienberichte und rassistisches Behördenverhalten Verletzungen zuteil. Die Bewohner der Keupstraße wussten, dass sie von Nazis angegriffen wurden, nur wollte dies niemand zur Kenntnis nehmen. Die Terrorserie hätte so vielleicht früher aufgeklärt werden können. Aber auch später, beim
NSU-Prozess in München, wurde keine Verantwortung übernommen. Die Forderungen und Anklagen der Betroffenen, der Familien der Opfer, wurden ignoriert. Ihnen wurde wieder kein Gehör geschenkt. Nun stehen wir in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen und ihnen zur Seite zu stehen. Das Tribunal ist ein Ort, an dem wir Kindern und Jugendlichen beweisen können, dass wir gemeinsam unsere Werte wie Respekt und Aufrichtigkeit einfordern und leben. Der erste Schritt dafür ist: Zuhören.“][efitems title=“Die Anklage von Doğan Akhanlı, Schriftsteller“ text=“Ich klage an, weil ich nicht mehr sicher bin, ob Deutschland noch jenes sichere Land für Einwanderer ist, das es zu sein schien. Bis zu dem Zeitpunkt, als die rechtsextreme Terrorzelle NSU aufflog, war ich davon überzeugt, dass es in Deutschland keinen Platz mehr für Rassismus und Nationalismus gebe. Das Land hatte sich doch mit seiner Geschichte ernsthaft auseinandergesetzt. Ich glaubte, dass die grausamen Untaten einiger weniger Faschisten nur noch Überreste der kaum noch wirksamen Vernichtungsseele der NS-Vergangenheit waren. Die Aufarbeitung in Deutschland war für mich nicht nur das Engagement einer kleinen Gruppe, sondern ein gesellschaftliches Ereignis. Dieser Wandlungsprozess machte mir Hoffnung und ermöglichte es mir, mich mit diesen neuen Grundsätzen zu identifizieren. Nach der Enttarnung der NSU-Terrorzelle war es
schlimm für mich, denn die von mir so geschätzte Erinnerungskultur Deutschlands schien plötzlich wie ausgelöscht. Es erschütterte mich zu erfahren, dass die Sicherheitsbehörden des Staates als Mitwirkende in diesem Komplex eine Rolle spielen. Die Vergangenheit will nicht vergehen. Die Aufarbeitung der NS-Geschichte ist kein abgeschlossener, sondern ein fortlaufender Prozess.“][efitems title=“Die Anklage von Tribunal-spots.net“ text=“Wir klagen an! Das Feld des Sichtbaren scheint abgesteckt: Medien berichten über die Verbrechen des NSU oft täterfixiert. Immer wieder wurden und werden diejenigen ausgeblendet, die Ziel der Morde und Anschläge des NSU waren und davon weiterhin betroffen sind. Stattdessen werden rassistische Stereotype fortgeschrieben, bei den Ermittlungsbehörden noch verstärkt durch Apathie und Ignoranz. Dieses Feld des Sichtbaren, in dem strukturelle und institutionelle Rassismen dem NSU-Terror als Komplizen dienen, klagen wir an. Wir wollen diese verengte und verkrustete Perspektive aufbrechen, sie in Frage stellen und verschieben, an ihr rütteln, sie hintergehen und sabotieren. Wir wollen damit eine dringend notwendige, breite gesellschaftliche Debatte anstoßen, die bisher fehlt. Wir sind eine Gesellschaft der Vielen und fordern ausgehend vom Wissen und den Erfahrungen der Betroffenen und
gemeinsam mit ihnen die Auflösung der Bedingungen und Strukturen, die den NSU ermöglicht haben.“][/efaccordion]
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Danksagung Mehr
Das Tribunal ‚NSU-Komplex auflösen‘ würde es nicht geben ohne das große Engagement sehr vieler Menschen, die seit 2015 tausende Stunden an Arbeit hineingesteckt haben, um diese Bewegung gemeinsam ins Rollen zu bringen: ins Planen, Diskutieren, Inszenieren, in den Verein und die Buchhaltung, ins Crowdfunding, Sponsoring, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, in die Kampagne, ins Texten und Gestalten, Filmen und Fotografieren, die Dokumentation, die Technik, das Netzwerken, das Unterstützen und Beistehen, das Archiv, in die Recherche, die Organisation und Infrastruktur und vieles mehr.
Vielen, vielen Dank euch allen!
Ein besonderer Dank gilt den Betroffenen des NSU-Terrors, die sich bereit erklärt haben, in unserem Aktionsbündnis gemeinsam zu klagen, einzuklagen und anzuklagen.